Geschichte

Mitte der 1870er Jahre entstanden verstärkt in den Gemeinden Freiwillige Feuerwehren, auch in den Feuerlöschverbänden, denen Zug und Langenrinne angehörten. So ergab es sich aber nun, dass bei 2 Feuern in Zug keine Hilfe vom bezahlten Spritzenverband kam. Die Gemeinderäte von Zug und Langenrinne entschlossen sich gemeinsam, das Problem des fehlenden Feuerlöschwesens in den beiden Gemeinden zu lösen.

So wurde am 11. Februar 1883 auch auf ein Anraten der damaligen Amtshauptmannschaft Freiberg die Freiwillige Turnerfeuerwehr Zug-Langenrinne aus Mitgliedern der schon bestehenden Brandschutzgruppe des Turnvereins gegründet.

Die Mannschaftsstärke betrug 49 Kameraden, bestehend aus Handwerkern unterschiedlicher Berufsgruppen, Berg und Hüttenleuten. Der erste Kommandant der Wehr war Hermann Morgenstern, Gast- und Landwirt in Zug.

Im Gründungsjahr lebten in beiden Gemeinden ca. 1800 Einwohner.

Neben der Beschaffung einer notwendigen Ausrüstung wie Joppen, Helme, Laternen, Leitern, Eimern, Gurten, Signalhörnern und anderen Hilfsmitteln war der Kauf einer zweirädrigen Abprotzspritze mit Schlauchmaterial der Firma C.G. Baldauf aus Chemnitz für 982,50 Mark ein wichtiger Schritt zu einer schnellen Brandbekämpfung.

Im ganzen Land Sachsen erfolgte zur damaligen Zeit die Trennung von Feuerwehr und Turnverein, so auch im Mai 1886 in Zug. Jetzt bestand die FFW Zug-Langenrinne als eigenständige Einheit. Die Einweihung des Spritzenhauses mit Steigerturm wurde am 30. Juni 1893 mit einer anschließenden Spritzenübung vorgenommen. Eine zweite Handdruckspritze wurde im Dezember 1894 für 790,- Mark beschafft.

Zug war 1897 Austragungsort der XII. Verbandstage des Freiberger Bezirks-Feuerwehr-Verbandes.
1901 brach im Dezember ein Feuer in einer Scheune des Rotvorwerkes aus. Das Schachtgebäude des Konstantin brannte im Februar 1907 ab, hier entstand ein hoher Sachschaden. Aber nicht nur innerhalb der Gemeinde half die Feuerwehr Zug Brände zu löschen. So fuhr sie im Juli 1907 zu einem Brand des Turmhofvorwerkes nach Freiberg. Die Absicherung von Veranstaltungen und des Flugplatzes, auf dem Flugzeuge und Parsevale landeten, gehörte mit zu den Aufgaben der Feuerwehr.

Im Krieg von 1914 – 1918 verlor die Wehr viele Kameraden.

Auf Grund der territorialen Zersplitterung von Zug und Langenrinne (ca. 10 qkm), kaufte am 1. Oktober 1921 Herr Ouerner eine neue Spritze, die von einer Abteilung der Wehr eingerichtet wurde. Im gleichen Monat beschloss der Gemeinderat, eine mechanische Schiebeleiter mit 12m Steighöhe zu kaufen. Dem folgte ein Anbau am Spritzenhaus. 1928 bekam die Wehr eine Motorspritze aus Döbeln. Es folgte 1933 ein Motormannschaftswagen vom Typ „Elite“.

Im dritten Reich musste auch die Feuerwehr Zug-Langenrinne Veränderungen und neue Aufgabenbereiche, z. B. den behördlichen Luftschutz, wahrnehmen. Die Gemeinde Langenrinne, die mit Zug schon lange eine enge wirtschaftliche und kommunale Beziehung pflegte, wurde 1950 nach Zug eingemeindet. Mit dem Kameraden Günter Martin als neuen Wehrleiter bekam die Wehr 1970 auch ein neues Feuerwehrauto, ein Kleinlöschfahrzeug vom Typ B 1000.

1972 im Oktober brach im Heubergeraum des Volksgutes Freiberg ein Feuer aus, es hielt 3 Tage an. Die  Motorspritze TS8 förderte 2016m³. In den 42 Stunden wurden 320 Liter Kraftstoff verbraucht.

Ende 1992 zog die Wehr in ein neues Gebäude auf dem Krönertschacht um.

Durch die Gemeindegebietsreform 1994 wurde Zug nach Freiberg eingemeindet. Im gleichen Jahr brannte in Muldenhütten die Sperrmüllhalde und eine Pyromanin trieb in Freiberg ihr Unwesen. Bei beiden Bränden kam das Anfang des Jahres uns zur Verfügung gestellte neue Fahrzeug, ein LF8 mit Schlauchtransportanhänger auf ein Fahrgestell LO 200 zum Einsatz.

Im Dezember 1997 bekam die Wehr ein Tanklöschfahrzeug vom Typ W50 aus Freiberg. Der LO LF8 wurde abgegeben, er steht jetzt bei der Feuerwehr in Schellenberg.

2002 konnte die Wehr Zug ein nagelneues Feuerwehrauto, ein TSF-W/Z in Empfang nehmen, welches schon wenige Wochen später, im August, zum Einsatz kam. Hier waren die Kameraden beim Hochwasser mehrere Tage im Einsatz.

Am 30.05. und 01.06.2013 hat die Wehr mit einer großen Feier ihr 130 jähriges Bestehen gefeiert.

Wir sind sehr stolz darauf, dass viel von unserer alten Technik noch funktionstüchtig erhalten ist.

Weitere Informationen über unsere Alttechnik finden Sie auf www.zugiges.de